Die Automobilindustrie steht vor einer Revolution, die größer und tiefgreifender ist als alle vorherigen Transformationen: Die Software wird zum zentralen Erfolgsfaktor. Dr. Elmar Pritsch, ehemaliger Präsident von Bosch Connected Mobility Solutions, skizzierte in seiner Masterclass auf dem „Automotive Software Factory“-Summit die Herausforderungen und Chancen dieser neuen Realität. Sein Vortrag war geprägt von einer klaren Botschaft: Ohne einen radikalen Wandel in der Denkweise, Führung und Umsetzung wird es für die Branche schwer, ihre Spitzenposition zu behaupten.
Dr. Pritsch betonte, dass die Automobilbranche nicht nur experimentieren, sondern skalieren muss. In Zeiten disruptiver Veränderungen reicht es nicht, Pilotprojekte durchzuführen oder Konzepte zu testen – es geht darum, echte Aufbruchstimmung zu erzeugen. Diese setzt sich aus drei entscheidenden Faktoren zusammen:
Lange galt das Design als entscheidender Faktor für den Erfolg eines Fahrzeugs. Heute jedoch spielen Software und Konnektivität eine mindestens ebenso große, wenn nicht sogar wichtigere Rolle. Die schiere Menge an Code in modernen Fahrzeugen übertrifft mittlerweile alle anderen Industrien, inklusive der Luftfahrt. Doch nicht die Quantität ist die Herausforderung, sondern die Architektur dahinter.
Eine der größten Schwächen der aktuellen Fahrzeugentwicklung ist die fehlende Beherrschbarkeit der Software. Zahlreiche Markteinführungen verzögern sich nicht aufgrund von Hardwareproblemen, sondern weil die Software nicht rechtzeitig funktioniert. Die derzeitige Architektur, die auf über 100 Steuergeräten pro Fahrzeug basiert, erzeugt eine kaum mehr zu bewältigende Komplexität.
Eine der wichtigsten Thesen von Dr. Pritsch war die Notwendigkeit, Software von der Hardware zu entkoppeln. Bislang sind Fahrzeugfunktionen tief in Steuergeräte eingebettet – ein Relikt aus der Vergangenheit. In Zukunft muss Software unabhängig von der Hardware entwickelt, verteilt und aktualisiert werden können, so wie es in der IT-Welt längst Standard ist.
Drei zentrale Mythen stellte er in diesem Zusammenhang infrage:
Die Automobilindustrie steht an einem Wendepunkt. Wer in der Welt der Software-definierten Fahrzeuge bestehen will, muss sich grundlegend neu aufstellen. Führungskräfte müssen die Transformation nicht nur akzeptieren, sondern aktiv gestalten. Unternehmen müssen aus der Experimentierphase herauskommen und in die Skalierung gehen. Und vor allem: Die Industrie muss sich für ein offenes Ökosystem öffnen, in dem Software-Innovationen markenübergreifend genutzt werden können.
Dr. Pritschs Botschaft ist klar: Es gibt keine Alternative zur Digitalisierung der Automobilindustrie. Die Frage ist nicht, ob dieser Wandel kommt – sondern wer ihn erfolgreich gestaltet.
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