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Automotive Software: Der entscheidende Wandel für die Zukunft der Branche

Brandon Lewis
07.02.2025 12:28:09

Automotive Software: Der entscheidende Wandel für die Zukunft der Branche

Die Automobilindustrie steht vor einer Revolution, die größer und tiefgreifender ist als alle vorherigen Transformationen: Die Software wird zum zentralen Erfolgsfaktor. Dr. Elmar Pritsch, ehemaliger Präsident von Bosch Connected Mobility Solutions, skizzierte in seiner Masterclass auf dem „Automotive Software Factory“-Summit die Herausforderungen und Chancen dieser neuen Realität. Sein Vortrag war geprägt von einer klaren Botschaft: Ohne einen radikalen Wandel in der Denkweise, Führung und Umsetzung wird es für die Branche schwer, ihre Spitzenposition zu behaupten.

Dr. Elmar Pritsch President Bosch Connected Mobility Solutions - Robert Bosch GmbH

Aufbruchstimmung als Schlüssel zur Skalierung

Dr. Pritsch betonte, dass die Automobilbranche nicht nur experimentieren, sondern skalieren muss. In Zeiten disruptiver Veränderungen reicht es nicht, Pilotprojekte durchzuführen oder Konzepte zu testen – es geht darum, echte Aufbruchstimmung zu erzeugen. Diese setzt sich aus drei entscheidenden Faktoren zusammen:

  1. Führung mit Weitblick – Führungskräfte müssen Unsicherheiten akzeptieren und dennoch strategische Entscheidungen treffen. Warten ist keine Option.
  2. Handeln statt nur diskutieren – Wissen allein reicht nicht aus. Unternehmen müssen Erkenntnisse konsequent in die Praxis umsetzen.
  3. Kundenfokus – Die Frage, was ein Fahrzeug in zehn Jahren attraktiv macht, muss die Prioritäten in der Entwicklung bestimmen.

Software als zentraler Wettbewerbsfaktor

Lange galt das Design als entscheidender Faktor für den Erfolg eines Fahrzeugs. Heute jedoch spielen Software und Konnektivität eine mindestens ebenso große, wenn nicht sogar wichtigere Rolle. Die schiere Menge an Code in modernen Fahrzeugen übertrifft mittlerweile alle anderen Industrien, inklusive der Luftfahrt. Doch nicht die Quantität ist die Herausforderung, sondern die Architektur dahinter.

Eine der größten Schwächen der aktuellen Fahrzeugentwicklung ist die fehlende Beherrschbarkeit der Software. Zahlreiche Markteinführungen verzögern sich nicht aufgrund von Hardwareproblemen, sondern weil die Software nicht rechtzeitig funktioniert. Die derzeitige Architektur, die auf über 100 Steuergeräten pro Fahrzeug basiert, erzeugt eine kaum mehr zu bewältigende Komplexität.

Entkopplung von Hardware und Software: Der Gamechanger

Eine der wichtigsten Thesen von Dr. Pritsch war die Notwendigkeit, Software von der Hardware zu entkoppeln. Bislang sind Fahrzeugfunktionen tief in Steuergeräte eingebettet – ein Relikt aus der Vergangenheit. In Zukunft muss Software unabhängig von der Hardware entwickelt, verteilt und aktualisiert werden können, so wie es in der IT-Welt längst Standard ist.

Drei zentrale Mythen stellte er in diesem Zusammenhang infrage:

  1. „Das schaffen wir alleine.“ – Kein einzelnes Unternehmen kann die Herausforderungen der Software-Transformation allein bewältigen. Kollaboration ist essenziell.
  2. „Jede Software-Funktion muss sofort einen Business Case haben.“ – Software-Investitionen müssen als strategische Infrastruktur gesehen werden, nicht als einzelner Business Case.
  3. „Die Anzahl der Software-Entwickler ist entscheidend.“ – Nicht die Menge, sondern die richtige Architektur und offene Plattformen sind der Schlüssel zum Erfolg.

Fazit: Die Zukunft gehört den Software-getriebenen Unternehmen

Die Automobilindustrie steht an einem Wendepunkt. Wer in der Welt der Software-definierten Fahrzeuge bestehen will, muss sich grundlegend neu aufstellen. Führungskräfte müssen die Transformation nicht nur akzeptieren, sondern aktiv gestalten. Unternehmen müssen aus der Experimentierphase herauskommen und in die Skalierung gehen. Und vor allem: Die Industrie muss sich für ein offenes Ökosystem öffnen, in dem Software-Innovationen markenübergreifend genutzt werden können.

Dr. Pritschs Botschaft ist klar: Es gibt keine Alternative zur Digitalisierung der Automobilindustrie. Die Frage ist nicht, ob dieser Wandel kommt – sondern wer ihn erfolgreich gestaltet.

The Software Excellence Network

Das Software Excellence Network ist eine exklusive Community für Führungskräfte, die strategische Softwareentwicklung als entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen begreifen. Es bringt Top-Entscheider aus verschiedenen Branchen zusammen, um Best Practices, neue Technologien und innovative Ansätze in der Softwareproduktion zu diskutieren. Durch regelmäßige Veranstaltungen, Expertenrunden und exklusive Analysen unterstützt das Netzwerk Unternehmen dabei, ihre Softwareentwicklungsprozesse effizienter, kostengünstiger und zukunftssicher zu gestalten.