Beim Executive Exchange „Softwareproduktion aus der Sicht des CFO“ teilte Christina Meier, CFO von Elektrobit und Argus, wertvolle Einblicke in die tiefgreifende Transformation der Automobilbranche. Ihr Vortrag beleuchtete die zunehmende Bedeutung von Software für moderne Fahrzeuge und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
Als Meier 2009 zu Elektrobit kam, erschien ihr die Softwareentwicklung in der Automobilbranche zunächst als eine völlig andere Welt im Vergleich zu klassischen Produktionsprozessen. Doch sie erkannte schnell das enorme Potenzial: Software ermöglicht eine Skalierbarkeit, die in der Fahrzeugproduktion zuvor nicht denkbar war.
Heute stehen Hersteller vor der Herausforderung, komplexe Software-Architekturen zu managen. Bis 2035 werden voraussichtlich 45 % aller Fahrzeuge über fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS) verfügen, und 100 % werden vernetzt sein. Meier betonte insbesondere die zentrale Rolle von High-Performance Controllern (HPCs), die es ermöglichen, Fahrzeuge effizienter und flexibler zu gestalten, ohne die Kosten explodieren zu lassen.
Die zunehmende Komplexität der Softwareentwicklung ist eine der größten Herausforderungen der Automobilindustrie. Wo früher Tausende Zeilen Code geschrieben wurden, sind es heute Millionen – und die Zahlen steigen weiter. Meier argumentiert, dass Unternehmen auf eine zweigleisige Strategie setzen sollten:
Meier hob hervor, dass Softwareproduktion andere finanzielle Herausforderungen mit sich bringt als klassische Dienstleistungen. Während Service-Modelle mit stabilen Einnahmen kalkulieren können, erfordert die Entwicklung neuer Softwareprodukte hohe Vorabinvestitionen – mit unsicherem Ausgang.
Ein Lösungsansatz ist die Kombination aus langfristiger Strategie und agilen Geschäftsmodellen. Dazu gehören gezielte Investitionen in Presales-Engineering, strategische Partnerschaften zur Verteilung der Entwicklungskosten sowie eine datengetriebene Steuerung der Ressourcen. Meier betonte, dass eine regelmäßige Neubewertung der Produktlandschaft essenziell ist, um unproduktive Projekte frühzeitig zu erkennen und Mittel gezielt einzusetzen.
Ein zentraler Punkt in Meiers Vortrag war die Bedeutung hochqualifizierter Softwareentwickler. In einer Branche, in der Software den größten Wettbewerbsvorteil ausmacht, ist der Kampf um Talente härter denn je. Unternehmen müssen attraktive Arbeitsbedingungen schaffen – sei es durch flexible Arbeitsmodelle, außergewöhnliche Zusatzleistungen oder eine Unternehmenskultur, die Kreativität und Zusammenarbeit fördert.
Zudem müssen Firmen verstehen, dass Softwareentwickler andere Arbeitsweisen und Bedürfnisse haben als klassische Ingenieure in der Automobilindustrie. Wer ein innovationsfreundliches Umfeld schafft, sichert sich die besten Köpfe.
Ein Trend, den Meier besonders hervorhob, ist die zunehmende Bedeutung von Partnerschaften. Während früher Joint Ventures dominierend waren, setzen Unternehmen heute stärker auf strategische Allianzen, um Wissen und Ressourcen zu bündeln. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in klaren Verantwortlichkeiten und Vertrauen, denn schlecht gemanagte Kooperationen können hohe Kosten verursachen.
Für Elektrobit ist es entscheidend, eng mit OEMs zusammenzuarbeiten, um relevant zu bleiben – gerade in einer Zeit, in der einige Hersteller ihre eigene Softwareentwicklung vorantreiben. Der langfristige Erfolg hängt davon ab, sich als unverzichtbarer Partner mit herausragender technischer Kompetenz zu positionieren.
Meier schloss ihren Vortrag mit einer optimistischen Vision: In Zukunft wird Software nicht nur ein Teil des Fahrzeugs sein, sondern der wesentliche Umsatztreiber. Unternehmen wie Elektrobit könnten in wenigen Jahren bis zu 60 % ihres Geschäfts durch Softwareprodukte generieren.
Der Weg dorthin erfordert neue Geschäftsmodelle, eine engere Zusammenarbeit mit Kunden und einen starken Fokus auf die Gewinnung und Bindung von Talenten. Meiers Kernbotschaft war klar: Software ist nicht mehr nur eine Ergänzung zur Hardware – sie ist der zentrale Innovationsmotor der Automobilindustrie.
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This article offers an overview of the key ideas presented by Christina Meier during her talk. While we’ve captured the main concepts and innovations she shared, the full scope of her insights and examples is best experienced by watching the entire session. To dive deeper and hear directly from the speaker, we invite you to view the complete presentation below. For any questions or further information, feel free to reach out to us.
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