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Nachhaltigkeit in der IT: Perspektiven von Dr. Hans-Jürgen Plewan, CIO der DekaBank

Brandon Lewis
10.04.2025 13:00:00

Nachhaltigkeit in der IT: Perspektiven von Dr. Hans-Jürgen Plewan, CIO der DekaBank

Bei der Veranstaltung Software Production & Sustainability gewährte Dr. Hans-Jürgen Plewan, CIO der DekaBank, spannende Einblicke in die Integration von Nachhaltigkeit in die IT-Strategie eines modernen Finanzinstituts. Als zentrale Institution im Asset Management und Teil der Sparkassen-Finanzgruppe verfolgt die DekaBank einen umfassenden Ansatz, um nachhaltige Prinzipien in ihre Technologie- und Geschäftsprozesse einzubinden. In seinem Vortrag skizzierte Dr. Plewan, wie IT nicht nur eine tragende Rolle im Nachhaltigkeitsmanagement spielt, sondern auch zur Transformation der gesamten Organisation beiträgt.

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Die doppelte Funktion der IT in der Nachhaltigkeit

Dr. Plewan betonte, dass IT sowohl als Treiber nachhaltiger Geschäftsmodelle als auch als Ziel einer nachhaltigen Optimierung gesehen werden muss. Einerseits unterstützt IT die ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance) der Bank, indem sie Datentransparenz schafft und nachhaltige Finanzprodukte ermöglicht. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung einer zentralen ESG-Datenplattform, die Silos aufbricht und regulatorische Anforderungen effizient adressiert.

Andererseits muss sich auch die IT selbst nachhaltiger gestalten. Dies beginnt bei energieeffizienten Architekturen und reicht bis zur umweltbewussten Softwareentwicklung. Die DekaBank verfolgt einen strategischen Ansatz, um den CO₂-Fußabdruck der IT zu reduzieren – unter anderem durch den Einsatz zertifizierter Green-IT-Rechenzentren und eine detaillierte Messung des Energieverbrauchs einzelner Anwendungen.

Digitalisierung als Hebel für Nachhaltigkeit

Ein zentrales Thema des Vortrags war die enge Verbindung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Modernisierung der IT-Landschaft – etwa durch den Wechsel von Legacy-Systemen zu Cloud-nativen Architekturen – ist für die DekaBank nicht nur ein Effizienzgewinn, sondern auch ein wichtiger Schritt hin zu einer umweltfreundlicheren IT.

Dr. Plewan stellte heraus, dass Nachhaltigkeit oft keine eigenständige Initiative ist, sondern sich organisch aus der digitalen Transformation ergibt. Prozesseffizienz, ressourcenschonende Architekturentscheidungen und eine stärkere Automatisierung sind Maßnahmen, die sowohl Kostensenkungen als auch Umweltvorteile mit sich bringen.

Eine nachhaltige IT-Kultur etablieren

Neben technologischen und strategischen Aspekten betonte Dr. Plewan die Bedeutung einer kulturellen Veränderung. Eine nachhaltige IT erfordert eine Unternehmenskultur, die Diversität, agiles Arbeiten und langfristiges Denken fördert. In diesem Kontext berichtete er von Initiativen innerhalb der DekaBank, die den Austausch zwischen erfahrenen Experten und neuen Talenten intensivieren und Nachhaltigkeit als festen Bestandteil der Unternehmenswerte etablieren.

Ein konkretes Beispiel ist die Neuausrichtung des Projektmanagements, bei der Business- und IT-Teams enger zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeitsaspekte von Anfang an mitzudenken. Dadurch wird Nachhaltigkeit nicht als Zusatzaufgabe gesehen, sondern als integraler Bestandteil jeder IT-Entscheidung.

Nachhaltigkeit messbar machen

Um Fortschritte in der nachhaltigen IT-Transformation zu gewährleisten, entwickelt die DekaBank ein umfassendes Set an Kennzahlen und Dashboards. Ähnlich wie IT-Sicherheitsmetriken genutzt werden, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen, sollen künftig auch Nachhaltigkeitsmetriken etabliert werden. Dazu zählen beispielsweise der Energieverbrauch einzelner Softwarelösungen oder die Umweltbilanz verschiedener IT-Prozesse.

Dr. Plewan räumte ein, dass sich die Bank noch am Anfang dieser Reise befindet und zahlreiche Herausforderungen bestehen. Dennoch ist er überzeugt, dass ein strukturierter, datengetriebener Ansatz der Schlüssel zu messbarem Fortschritt ist.

Handlungsempfehlungen für IT-Entscheider

Aus der Masterclass von Dr. Plewan lassen sich für CIOs und IT-Führungskräfte mehrere zentrale Erkenntnisse ableiten:

  • Nachhaltigkeit als strategisches Element der IT betrachten und nicht als isolierte Initiative.
  • Digitale Transformation gezielt nutzen, um sowohl Effizienzgewinne als auch ökologische Vorteile zu realisieren.
  • Eine nachhaltige Unternehmenskultur fördern, in der Teams bereichsübergreifend zusammenarbeiten und Nachhaltigkeit aktiv mitgestalten.
  • Messbarkeit sicherstellen, indem klare KPIs entwickelt werden, die eine Steuerung und Optimierung nachhaltiger IT-Prozesse ermöglichen.

Fazit

Der Vortrag von Dr. Plewan verdeutlichte, dass IT in der Finanzbranche nicht nur ein operatives Werkzeug ist, sondern eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Transformation spielt. Die DekaBank zeigt, dass die Integration von Nachhaltigkeit in IT-Strategien sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Für CIOs und IT-Entscheider weltweit liefert dieser Ansatz eine wertvolle Orientierung: Nachhaltigkeit ist keine Zusatzaufgabe, sondern ein Wettbewerbsvorteil für zukunftsorientierte Unternehmen.

Über das Software Excellence Network

Das Software Excellence Network ist eine Plattform für IT-Führungskräfte, die den Austausch über Best Practices in der Softwareentwicklung und -strategie fördert. Durch hochkarätige Events, Masterclasses und Fachbeiträge bietet das Netzwerk Einblicke in aktuelle Trends und Herausforderungen der IT-Welt – mit einem klaren Fokus auf Exzellenz, Effizienz und Nachhaltigkeit.