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Die Transformation zur Software-Defined Vehicle: Strategien für CIOs

Brandon Lewis
13.05.2025 14:00:00

Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einer fundamentalen Umwälzung: Die Entwicklung verschiebt sich von hardwarezentrierten Prozessen hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen (Software-Defined Vehicles, SDVs). Diese Veränderung ist weit mehr als nur eine technologische Weiterentwicklung – sie erfordert neue architektonische Ansätze, angepasste Prozesse und eine tiefgreifende organisatorische Transformation.

Dr. Matthias Burger Felix Meyer zu Driehausen

Beim jüngsten Learning Curves Executive Exchange teilten Dr. Matthias Burger und Felix Meyer zu Driehausen von Bosch ihre Erkenntnisse über die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren dieses Wandels. Ihre Erfahrungen bieten wertvolle Einblicke für CIOs und IT-Führungskräfte in der Automobilindustrie, die den Weg in die softwaredefinierte Zukunft aktiv gestalten wollen.

Von festen Entwicklungszyklen zu kontinuierlichen Updates

Traditionell wurde Software in der Automobilindustrie als fester Bestandteil der Hardware betrachtet. Sie wurde am Beginn der Produktion (SOP) finalisiert und blieb dann über die gesamte Fahrzeuglebensdauer unverändert. Dieses Modell stößt mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Fahrzeugen an seine Grenzen. Kunden erwarten kontinuierliche Updates und neue Funktionen – ähnlich wie bei Smartphones.

Die zentrale Herausforderung besteht darin, Softwareentwicklung und -integration von starren Hardwarevorgaben zu entkoppeln. Hierbei entstehen jedoch neue Komplexitäten, insbesondere im Umgang mit Varianten: Unterschiedliche Hardwarekonfigurationen und Märkte führen zu fragmentierten Codebasen und inkonsistenten Entwicklungsprozessen.

Effizienzsteigerung durch Software-Wertstromanalyse

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen führende Automobilunternehmen auf Methoden zur Optimierung des Software-Wertstroms. Die Analyse des Wertstroms, ursprünglich aus der Fertigung bekannt, wird nun auf die Softwareentwicklung übertragen. Dabei werden unnötige Prozessschritte, redundante Tests und manuelle Integrationsaufwände identifiziert und eliminiert.

Burger und Meyer zu Driehausen betonten drei zentrale Hebel zur Effizienzsteigerung:

1. Architektonische Konsistenz schaffen
Eine einheitliche Softwarearchitektur ist essenziell, um Varianten effizient zu managen. Während einige Technologiefirmen mit einer minimalen Anzahl an Hardwarevarianten arbeiten, müssen klassische Automobilhersteller eine große Bandbreite an Konfigurationen unterstützen. Standardisierte Schnittstellen und Modularisierung sind entscheidend, um wiederkehrende Anpassungen zu vermeiden.

2. Prozesse anpassen und automatisieren
Althergebrachte Prozesse aus der Hardwareentwicklung sind für die heutige Softwareproduktion ungeeignet. Automatisierte Tests, kontinuierliche Integration und agile Entwicklungspraktiken helfen, Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Softwarequalität zu steigern. Release-Prozesse müssen flexibler gestaltet und Qualitätssicherungsmechanismen an iterativen Software-Updates ausgerichtet werden.

3. Organisationsstruktur neu denken
Die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Teams organisieren, beeinflusst die Softwarequalität direkt. In vielen Unternehmen führen stark segmentierte Abteilungen zu fragmentierten Codebasen und ineffizienten Übergaben. Die Lösung liegt in funktionsübergreifenden Teams, die Verantwortung für komplette Softwaremodule übernehmen und eng mit den Architekturvorgaben verzahnt sind.

Metriken als Steuerungsinstrument

Ein zentraler Aspekt einer erfolgreichen Transformation ist die Einführung messbarer KPIs zur Steuerung der Softwareentwicklung. Die Experten von Bosch empfahlen ein dreistufiges KPI-System:

  • Ergebnis-KPIs: Diese messen den direkten Geschäftsnutzen, beispielsweise durch kürzere Time-to-Market oder geringere Entwicklungskosten.
  • Prozess-KPIs: Kennzahlen wie Integrationszeiten oder Fehlerraten geben Einblick in die Effizienz der Entwicklungsprozesse.
  • Verbesserungs-KPIs: Diese helfen Teams, konkrete Maßnahmen zur Prozessoptimierung abzuleiten, etwa durch Reduktion von Code-Divergenzen oder schnellere Feedbackzyklen.

Transparenz durch intelligente Werkzeuge

Ein wesentliches Problem bei der Softwareentwicklung ist der mangelnde Überblick über Codebasen, Abhängigkeiten und Engpässe. Hier setzen Lösungen wie Seerene an, die es ermöglichen, den Zustand der Softwareentwicklung auf einer strategischen Ebene zu visualisieren. Solche Plattformen helfen CIOs, problematische Bereiche frühzeitig zu erkennen, Fehlerquellen zu identifizieren und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.

Der richtige Weg in die Zukunft

Der Wandel zur softwarezentrierten Fahrzeugentwicklung ist ein Marathon, kein Sprint. Erfolgversprechend ist ein Ansatz, der bewährte Prinzipien aus der Hardwareproduktion mit den neuesten Methoden der Softwareentwicklung kombiniert. Unternehmen, die Architektur, Prozesse und Organisation gezielt anpassen und eine datengetriebene Steuerung nutzen, werden sich langfristig im Wettbewerb behaupten.

Software Excellence Network: Austausch für IT-Entscheider

Der Software Excellence Network ist eine exklusive Plattform für Führungskräfte, die den Wandel zur softwaregetriebenen Automobilindustrie aktiv vorantreiben wollen. Durch hochkarätige Events, praxisnahe Masterclasses und den Austausch mit Branchenexperten erhalten Teilnehmer wertvolle Impulse für die Optimierung ihrer Softwareentwicklungsstrategien. Das Learning Curves Executive Exchange war Teil dieser Initiative und bot CIOs eine einmalige Gelegenheit, sich über Best Practices und innovative Technologien auszutauschen.

Fazit

Die Automobilbranche steht an einem Wendepunkt. CIOs und IT-Führungskräfte sind gefordert, den Übergang zur softwaredefinierten Fahrzeugentwicklung strategisch zu steuern. Wer heute in Architektur, Prozesse und Organisationsstrukturen investiert und datenbasierte Transparenz schafft, kann sich im Wettbewerb als Innovationsführer positionieren.

Dr. Matthias Burger Felix Meyer zu Diehausen Bosch at Hasso Plattner Institute

 

A Note to Our Readers:

This article offers an overview of the key ideas presented by Dr. Matthias Burger and Felix Meyer zu Driehausen during their masterclass. While we’ve captured the main concepts and innovations they shared, the full scope of their insights and examples is best experienced by watching the entire session. To dive deeper and hear directly from the speakers, we invite you to view the complete presentation. For any questions or further information, feel free to contact us.