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IT als Innovationsmotor in der Automobilindustrie: Die Strategie von DRÄXLMAIER

Oliver Viel
27.05.2025 02:15:00

IT als Innovationsmotor in der Automobilindustrie: Die Strategie von DRÄXLMAIER

In einer Branche, in der Software zunehmend über Wettbewerbsvorteile entscheidet, setzt Maik Krüger, CIO von DRÄXLMAIER, auf eine IT-Strategie, die Effizienz, Agilität und strategische Ausrichtung in Einklang bringt. Beim Executive Exchange „Navigating Software Production“ gewährte Krüger Einblicke in die digitale Transformation des Unternehmens – von einer leistungsstarken IT-Architektur bis hin zu einer global vernetzten Organisation.

Maik Krüger, CIO of DRÄXLMAIER speaking at the Hasso Plattner Institute

DRÄXLMAIER: Ein globaler Player mit Innovationsanspruch

Seit mehr als 60 Jahren ist DRÄXLMAIER ein führender Partner der Automobilindustrie. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Deutschland beschäftigt rund 72.000 Mitarbeiter an 65 Standorten weltweit und beliefert Premium-Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Maserati.

Ob hochkomplexe Bordnetzsysteme, moderne Batteriesysteme oder luxuriöse Interieurlösungen – jedes Produkt erfordert exzellente Software- und IT-Strukturen. Laut Krüger ist eine leistungsfähige IT daher kein Unterstützungsbereich, sondern ein zentraler Innovationstreiber.

IT-Strategie: Performance und Flexibilität als Erfolgsfaktoren

Krügers IT-Strategie fußt auf zwei zentralen Prinzipien: hoher Leistungsfähigkeit und maximaler Flexibilität. Sein Ansatz basiert auf einer engen Verknüpfung von technologischem Know-how und betriebswirtschaftlichem Verständnis – geprägt durch seine Erfahrung als IT-Leiter bei BMW sowie seine frühen Jahre als Softwareentwickler.

Leistungsorientierte IT
Jedes IT-Projekt bei DRÄXLMAIER muss nachweisbaren Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Ein transparentes Abrechnungssystem sorgt dafür, dass Ressourcen effizient genutzt und klare Verantwortlichkeiten geschaffen werden. Ähnlich wie in Beratungsunternehmen gibt es messbare Ziele für alle Beteiligten – ein Modell, das Disziplin und Ergebnisorientierung fördert.

Kultureller Wandel
Eine offene und vertrauensvolle Unternehmenskultur sieht Krüger als essenziell an. Durch Eigenverantwortung und Transparenz schafft er ein Umfeld, in dem Innovationen gedeihen können. Dieser Kulturwandel erstreckt sich über alle Abteilungen und Regionen hinweg, mit dem Ziel, ein global vernetztes und motiviertes IT-Team aufzubauen.

Globale IT-Zentren: Effizienz durch ein „Follow-the-Sun“-Modell

Ein entscheidendes Element der IT-Strategie von DRÄXLMAIER ist das globale Netzwerk von IT-Kompetenzzentren. In Ländern wie Rumänien, Mexiko, China und Tunesien übernehmen spezialisierte Teams eigenverantwortlich verschiedene Aufgabenbereiche – von Netzwerkmanagement bis hin zur Datenbankadministration.

Dieser dezentrale Ansatz nutzt regionale Expertise und erlaubt eine 24/7-Betriebsbereitschaft, indem Aufgaben je nach Zeitzone weitergegeben werden. Beispielsweise liegt die Verantwortung für Datenbankmanagement in Rumänien, während sich das Team in Tunesien um Netzwerkinfrastruktur kümmert.

Standardisierung mit Raum für Innovation

Um die Komplexität der IT-Landschaft zu steuern, setzt DRÄXLMAIER auf das „North Star“-Framework – eine Architektur, die Standards für alle Kernbereiche wie Vertrieb, Entwicklung, Produktion und Finanzen definiert.

Dieses Modell hilft, Fragmentierung und unnötige Kosten zu vermeiden. Gleichzeitig erlaubt es ein gezieltes Abwägen zwischen Standardisierung und Flexibilität: Unternehmen müssen bewerten, wann sich eine maßgeschneiderte Lösung lohnt und wann sie durch steigende Betriebskosten oder Sicherheitsrisiken zum Nachteil wird.

Balance zwischen Business-IT und Technologiekompetenz

Ein weiteres Erfolgsmodell von DRÄXLMAIER ist die gezielte Trennung von betriebswirtschaftlich fokussierter und technologisch spezialisierter IT. Während die Business-IT maßgeschneiderte Lösungen für Fachbereiche wie Personal oder Logistik entwickelt, bleibt die Technologieteams flexibel und übergreifend einsetzbar.

Dafür wurden „Technical Competence Centers“ eingerichtet – interne Kompetenzzentren für spezialisierte Themen wie SAP-Entwicklung, Robotic Process Automation (RPA) und IoT. Diese Einheiten stellen sicher, dass technologische Expertise unternehmensweit effizient genutzt werden kann.

Erfolgsfaktoren für CIOs in der Automobilbranche

Krügers Ansatz bietet wertvolle Erkenntnisse für CIOs, die den Wandel zur softwaredefinierten Mobilität (SDV) aktiv gestalten wollen:

  • IT als strategischer Partner: Technologie darf kein Selbstzweck sein – IT-Entscheidungen müssen klar auf den Geschäftserfolg einzahlen.
  • Dezentrale, aber koordinierte IT-Strukturen: Lokale Kompetenzzentren steigern Effizienz und Innovationskraft.
  • Kulturwandel als Erfolgsfaktor: Vertrauen und Eigenverantwortung sind zentrale Treiber für eine erfolgreiche digitale Transformation.
  • Standardisierung mit Augenmaß: Einheitliche Frameworks ermöglichen Konsistenz, ohne Innovation zu ersticken.

Fazit: IT als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Die Transformation bei DRÄXLMAIER zeigt eindrucksvoll, wie eine IT-Organisation als Innovationstreiber agieren kann. Krügers Fokus auf Performance, Eigenverantwortung und strategische Standardisierung bietet eine Blaupause für Unternehmen, die in der digitalisierten Automobilwelt wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Mit der richtigen Balance aus Business-Verständnis und technologischer Exzellenz kann IT nicht nur Prozesse optimieren, sondern aktiv zur Wertschöpfung beitragen – und so die Zukunft der Automobilindustrie mitgestalten.

Das Software Excellence Network

Das Software Excellence Network ist eine führende Plattform für Entscheider und Experten, die sich der Exzellenz in der Softwareentwicklung verschrieben haben. Durch den Austausch von Best Practices, strategische Diskussionen und Innovationsförderung hilft das Netzwerk Unternehmen, Softwareentwicklung effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Das Event „Navigating Software Production“ wurde von Seerene, dem Hasso-Plattner-Institut, MaibornWolff und Roland Berger in Kooperation mit dem Software Excellence Network veranstaltet.

Krüger

A Note to Our Readers

This article offers an overview of the key ideas presented by Maik Krüger during his talk. While we’ve captured the main concepts and innovations he shared, the full scope of his insights and examples is best experienced by watching the entire session. To dive deeper and hear directly from the speaker, we invite you to view the complete presentation. For any questions or further information, feel free to reach out to us.