Von Wachstum zu Weitsicht: Die Zukunft der Softwareentwicklung in der Automobilbranche
Die vergangenen Jahre waren eine Blütezeit für die Softwareentwicklung in der Automobilindustrie. Mit sprudelnden Einnahmen investierten OEMs großzügig in den Aufbau großer Software-Teams und die Entwicklung proprietärer Systeme. Doch diese Ära des ungebremsten Wachstums neigt sich dem Ende zu. Die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich drastisch verändert, und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Softwarestrategie grundlegend zu überdenken.
Die Automobilindustrie befindet sich an einem Wendepunkt. Während gesetzliche Vorgaben die Einführung von Elektrofahrzeugen (EVs) beschleunigen, sind die Produktionskosten für EVs nach wie vor erheblich höher als für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Im Schnitt entstehen pro Fahrzeug Mehrkosten von rund 8.000 Euro, die sich direkt auf die Gewinnmargen der Hersteller auswirken.
Gleichzeitig müssen OEMs weiter in ihre Softwarearchitekturen investieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese doppelte Belastung führt dazu, dass viele Unternehmen ihre Softwarebudgets überdenken und effizientere Entwicklungsmodelle anstreben müssen.
Eines der Hauptprobleme der Branche ist die unkontrollierte Zunahme der Softwarekomplexität. In den letzten Jahren haben viele OEMs ihre Softwareentwicklung fragmentiert und redundante Strukturen geschaffen. Die Folge: Die Softwarekosten haben sich alle fünf Jahre verdoppelt.
Das liegt vor allem daran, dass viele Unternehmen individuelle Lösungen entwickeln, anstatt bestehende Systeme zu standardisieren und zu konsolidieren. Diese Praxis führt zu enormen Integrationsaufwänden und steigenden Wartungskosten. Die Branche muss sich dringend von dieser ineffizienten Vorgehensweise lösen.
Um die Softwareentwicklung in der Automobilindustrie zukunftssicher zu gestalten, sind tiefgreifende Veränderungen notwendig. Drei zentrale Maßnahmen stehen im Fokus:
Die Zukunft der Softwareentwicklung in der Automobilindustrie liegt in der Kollaboration. Gemeinsame Plattformen, standardisierte Softwarebausteine und Partnerschaften zwischen OEMs und Zulieferern können dazu beitragen, Kosten zu senken und Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.
Es ist an der Zeit, ineffiziente Doppelentwicklungen hinter sich zu lassen und Synergien zu nutzen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit kann die Branche den Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich begegnen.
Diese Diskussion fand im Rahmen des „Sharing the Roadmap“ Executive Exchanges statt, organisiert vom Software Excellence Network. Das Netzwerk setzt sich für den offenen Austausch zwischen IT-Führungskräften und der Wissenschaft ein, um praxisnahe Lösungen für die drängendsten Herausforderungen in der Unternehmenssoftwareentwicklung zu entwickeln.
Dieser Artikel fasst zentrale Erkenntnisse der Diskussion zusammen. Wer tiefer in die Thematik einsteigen möchte, sollte sich die vollständige Session ansehen. Dort werden die Herausforderungen und Lösungen detaillierter beleuchtet – inklusive Praxisbeispielen und konkreten Handlungsempfehlungen. Bei Fragen oder Interesse an weiteren Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
About the Software Excellence Network
This masterclass was part of the Sharing the Roadmap automotive IT executive exchange, which was hosted by the Software Excellence Network. The mission of the Software Excellence Network is to find solutions to the core problems facing corporate software development via open dialogue and the exchange of ideas among top IT leadership and academia. Interested in finding out more? Click here.
A Note to Our Readers
This article provides a journalistic summary of the ideas shared by Markus Baum during his presentation. While we’ve highlighted the key concepts and innovations he discussed, the full depth of his insights and examples can only be appreciated by watching the complete session. If you’re intrigued by these ideas and want to hear them explained directly by the speaker, we encourage you to watch the full video of his presentation. If you have any questions or concerns, please contact us.